Fünf Einsätze hatten die Jugendfeuerwehrleute von Freitag 18 Uhr, bis Samstag zur gleichen Stunde zu
bewältigen. Dass sie mit »Feuereifer« bei der Sache waren, kommt nicht von ungefähr. Michael Röck, Martin Huber und Uwe Bähr finden offensichtlich die richtige Mischung aus Leistungsanforderung und Vergnügen, um das junge Volk zu
motivieren. Das beweist nicht nur der immer vollzählige Probenbesuch, auch beim Berufsfeuerwehrtag stand die Truppe mit allen 22 »Mann« auf dem Teppich.
Mit »Lager beziehen« im Gerätehaus fing der 24-Stundeneinsatz harmlos an
– Schlafsäcke aufschlagen, Einsatzkleidung überprüfen, da kam schon der erste Alarm: Ein Unfall mit Waldarbeitern, weit draußen auf Reichenbacher Gemarkung. Vom Unterschembachhof ging es auf schmalem Weg noch fast einen
Kilometer in den Wald, wo sich ein Waldarbeiter sich mit der Motorsäge verletzt hatte und unter einem Stamm eingeklemmt war. Auch sein Kollege lag eingeklemmt zwischen dicken Langholzstämmen.
Hier waren nun echtes »Know-how« und
viel technisches Gerät erforderlich, von der Säge bis zum hydraulischen Spreizer und Hebekissen. Improvisation, Geschick und die Erfahrung der Führungskräfte war gefragt – und eine gute Ausleuchtung des Arbeitsplatzes, denn
es war inzwischen total dunkel geworden. Das Hornberger Jugend-Rotkreuz hatte nicht nur die »Verletzten« gestellt, sondern versorgte diese auch nach der Bergung durch die Jugendfeuerwehr.
Zur Belohnung gab’s
Geschnetzeltes, Spätzle und Pommes in der Reichenbacher »Krone«, bis gegen 22 Uhr ein Verkehrsunfall an der B33 beim Autohaus Aberle wieder vollen Einsatz forderte. Zwei ineinander verkeilte Fahrzeuge wurden kunstgerecht zerlegt,
Türen aufgespreizt, ein Dach abgetrennt, um an die schwer verletzten Insassen heranzukommen. Wieder funktionierte die Zusammenarbeit mit dem Jugend-DRK optimal.
Gegen ein Uhr begann endlich die Nachtruhe, bis um 5.30 Uhr die
Truppe erneut hochgeschreckt wurde: Ein Zimmerbrand in Niederwasser. Noch am späten Abend hatten ältere Feuerwehrkameraden einen Bau aus alten Holzpaletten aufgebaut. Als sie am nächsten Morgen dort »zündeln« wollten, war der
vorsorglich deponierte Kanister mit Brandbeschleuniger verschwunden. Geklaut oder Schabernack? Als die Jugendfeuerwehr anrückte, brannte das »Haus« dennoch lichterloh, die jungen Leute waren bereits wieder hellwach und gingen
zielstrebig an die Arbeit.
Öffentliche Übung
Das Frühstück sollte das »etwas gemütlichere Programm« einläuten, aber schon wieder ging ein Notruf ein. Der angebliche Verkehrsunfall in Reichenbach stellte sich allerdings als
Fehlmeldung heraus. Nun ging es nach Rainerzau zur Besichtigung der »Kleinen Kinzig«, woher ja auch ein Teil des Löschwassers kommt.
Am Nachmittag war endlich der große Moment gekommen, da die Jungs und Mädels »der ganzen Welt«
zeigen konnten, was sie drauf haben. Im Jugendraum des Pfarrhauses waren, so die Annahme, drei Personen von einem Feuer eingeschlossen. Die Atemschutzgeräteträger drangen in den total verqualmten Raum ein, im darüber gelegenen
Gemeindesaal genügte es, zur Befreiung weiterer junger Menschen Hindernisse beiseite zu räumen, natürlich auch mit Atemschutz. Hier durfte zur Freude der Jugendlichen auch gespritzt werden.
Kommandant Andreas Armbruster
kommentierte den Übungsverlauf über Lautsprecher, und die Zuschauer schlossen sich mit Beifall spontan seinem Lob an. Beim Ausklang im Gerätehaus dienten schon die ersten Fotos von den Einsätzen als Diskussionsgrundlage, was man
beim nächsten Mal noch verbessern könnte. »Auf diese jungen Leute ist Verlass«, zeigten sich Jugendleiter und Kommandant vollauf zufrieden. Vier von ihnen werden im nächsten Jahr mit 18 Jahren in die Reihen der aktiven Wehr
aufrücken und »brennen« schon darauf, die entsprechende Prüfung abzulegen.
24 Std. Übung war ein Riesen Erfolg